KI im Weltraum - völlig losgelöst!
- stephanwaltl
- 7. Juni
- 2 Min. Lesezeit
KI ist allgegenwärtig – und jetzt erobert sie sogar den Weltraum! Genauer gesagt hat die Volksrepublik China gerade 12 Satelliten ins All geschossen, die dort nicht einfach nur Daten sammeln und verteilen, sondern die Daten direkt im Orbit verarbeiten und mit Künstlicher Intelligenz auswerten können! Das ist ein riesiger Schritt und könnte den Beginn einer neuen Ära des Weltraum-Cloud-Computings einläuten.
Diese 12 Satelliten sind der erste Teil einer gigantischen "Three-Body Computing Constellation" – am Ende sollen es 2.800 (!!) Satelliten werden. Sie können direkt im All Daten verarbeiten und so die Abhängigkeit von bodengestützter Recheninfrastruktur reduzieren. Stelle man sich vor: 5 Peta-Operationen pro Sekunde und 30 Terabyte Speicherkapazität direkt im All. Das ist der Big-Data Wahnsinn!
Diese Satelliten sind echte High-Tech-Wunder: Sie haben fortschrittliche KI-Funktionen, Laserverbindungen zwischen den Satelliten mit bis zu 100 Gbit/s und Fernerkundungsnutzlasten. Die Daten werden direkt an Bord verarbeitet, was den Übertragungsbedarf reduziert. Das Unternehmen ADA Space behauptet, dies sei die weltweit erste dedizierte Orbital-Computing-Konstellation. Das ist ein Paradigmenwechsel: Satelliten sind nicht mehr nur für das Wahrnehmen von Information ("Sensing") oder die Kommunikation da, sondern werden zu Datenprozessoren und KI-Plattformen.
Was dabei oft vergessen wird, sind die fundamentalen Herausforderungen: Energieversorgung und Kühlung. Für Satelliten, die so intensive KI-Operationen durchführen, ist der Strombedarf enorm. Sie sind auf Solarpaneele angewiesen, um kontinuierlich Energie zu erzeugen. Bei einer Konstellation von Tausenden Satelliten müssen diese Solarsysteme extrem effizient und zuverlässig sein, um die konstante Stromversorgung für die gigantische Rechenleistung und den Speicherplatz sicherzustellen - aber man ist mit Satelliten halt näher und damit effizienter an der Sonne! Auch die Kühlung ist im Weltraum um ein Vielfaches leichter und man muss nicht gleich in Grönland einmarschieren!

Das Ganze ist Teil eines größeren "Star-Compute Programms", einer Zusammenarbeit zwischen ADA Space und dem Zhejiang Lab. Ziel ist es, China an die Spitze der globalen Weltraum-Computing-Infrastruktur zu bringen und die "kommandierenden Höhen" dieser Zukunftsindustrie zu besetzen. Die Fähigkeit, Engpässe bei Daten aus dem Weltraum zu reduzieren, hat enorme wirtschaftliche, wissenschaftliche und militärische Auswirkungen. Während die USA und Europa Edge Computing im Weltraum getestet haben, scheint Chinas gemeinschaftliche Anstrengung die erste zu sein, die eine speziell entwickelte KI-Konstellation in großem Maßstab einsetzt. Sputnik lässt an dieser Stelle schön grüßen!
China ist in diesem Jahr extrem aktiv im Weltraum. Dies war bereits der 26. orbitale Startversuch in diesem Jahr, und es stehen noch weitere Missionen an.
Es ist klar, du, dass wir uns auf eine Zeit voller Turbulenzen einstellen müssen, wenn es um die Auswirkungen der KI geht. Aber wir müssen auch sehen, welche gewaltigen technologischen Sprünge gerade gemacht werden. Und diese chinesische KI-Konstellation im All ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Wir in der EU brauchen keine Panik, aber verdammt gute Ideen, wie wir damit umgehen!
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