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Echt oder Fake?

Google hat mit Gemini die KI unterstütze Bildbearbeitung auf ein neues Level gehoben. Andere wie Apple, ChatGPT usw. werden folgen. Jeder dahergelaufene Schlumpf, kann defacto kostenlos jedes Bild in Sekundenschnelle und mit Zauberhand verwandeln. Soweit so gut, denn so kann man sich Fehler und Unerwünschtem im Bild schnell entledigen, kann experimentieren und hin und wieder auch lustig.


In dem folgenden Beispiel wurde aus dem Original links ein Bild in einer fiktiven Oase inkl. einem passenden Schatten!



Nice to have! Jedoch wirft das ganze eine wichtige Fragen zur Wahrnehmung von Bildern und zum Vertrauen in digitale Inhalte auf. KI-gestützte Manipulation bringt zwar kreative Möglichkeiten, gleichzeitig wächst aber auch das Risiko von Missbrauch und Vertrauensverlust.


Zentrale Auswirkungen:

  • Vertrauenswürdigkeit von Bildern: Fotos galten lange als Beweis für Authentizität. Mit derartigen Tools verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Fiktion. Selbst subtil veränderte Bilder können Zweifel an der Echtheit wecken.

  • Auswirkungen auf persönliche Beziehungen: Wenn private Fotos leicht manipulierbar sind, entstehen Unsicherheiten: Ist das Selfie der Freundin wirklich echt? Hat jemand absichtlich Details verändert? Solche Fragen können Misstrauen im Alltag verstärken.

  • Risiken für Unternehmen und Marken: Für Unternehmen, die mit visuellen Inhalten arbeiten, entsteht ein Spannungsfeld. Einerseits eröffnen sich neue kreative Möglichkeiten für Kampagnen. Andererseits droht Imageschaden, wenn Konsumenten Inhalte als „zu künstlich“ wahrnehmen oder manipulierte Fotos als Täuschung empfinden.

  • Desinformation und gesellschaftliche Folgen: Politische Kommunikation, Journalismus oder öffentliche Debatten sind besonders gefährdet. KI-generierte Bilder können falsche Narrative befeuern, die schwer von echten Aufnahmen zu unterscheiden sind. Zwar hilft das SynthID-Wasserzeichen zur Kennzeichnung, doch seine Wahrnehmung in der breiten Öffentlichkeit ist noch gering.

  • Veränderte Erwartungshaltung: Konsumenten gewöhnen sich daran, dass Bilder bearbeitet sind. Das kann zu einer Abwertung von Bildmaterial führen: Selbst echte Aufnahmen werden hinterfragt, weil man automatisch Manipulation vermutet.

  • Datenschutz und Identität: Da vor allem Gemini Gesichter und Merkmale konsistent erhält, lassen sich Persönlichkeitsrechte leichter verletzen. Wer ein einziges Foto hochlädt, ermöglicht potenziell die Erstellung zahlreicher realistisch wirkender Szenarien (LINK) – auch ohne Zustimmung. Nicht in meinem Fall - hier habe ich die Zustimmung von Uli erhalten :-)


Ein weiterer Aspekt betrifft jene Personengruppe, die jede neue KI-Funktion sofort begeistert ins Netz tragen und als „bahnbrechend“ oder „cool“ feiern, ohne sich Gedanken über die Konsequenzen zu machen. Diese unkritische Euphorie verstärkt den Hype, verdrängt aber gleichzeitig eine sachliche Auseinandersetzung mit Risiken wie Manipulation, Missbrauch oder gesellschaftlichem Vertrauensverlust. Indem diese Stimmen das Narrativ dominieren, geraten kritische Perspektiven schnell ins Hintertreffen und es entsteht der Eindruck, dass technischer Fortschritt per se unproblematisch ist. Genau dadurch wird eine differenzierte Diskussion über Chancen und Gefahren erschwert.


Die entscheidende Herausforderung meiner Ansicht nach darin, Transparenz und Vertrauen zu sichern! Wasserzeichen sind ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, doch entscheidend wird sein, wie wir Nutzer, Unternehmen und Plattformen mit den neuen Möglichkeiten umgehen. Ohne klare Regeln und gesellschaftliches Bewusstsein droht ein Erosionsprozess: Bilder verlieren ihre Rolle als glaubwürdige Informationsquelle - von Videos mal ganz zu schweigen!

 
 
 

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